Die Spange

Nun sei’s drum. Man lebt nur einmal und am besten lebt man, wenn man auch essen kann – richtig? 😁 Nun war also der Termin gekommen, an dem mir die Spange verpasst wurde. Es dauert zwar sehr lange, allerdings braucht man hier keine Angst vor irgendwas haben. Einfach hinlegen, vor sich hinträumen und fertig ist das Wunderwerk. Zusätzlich zu der Spange bekommt man dann noch Gummis in diversen Stärken, die zusätzlich in die Spange eingehängt werden. Das sieht dann so aus:

Ich mit Zahnspange

Klasse, oder? 😊 Die erste Zeit mit einer Spange ist vermutlich so wie man denkt – gewöhnungsbedürftig. Es ist eine Umstellung, aber man gewöhnt sich daran. Gerade anfangs, bei der die Spange anfängt zu ziehen merkt man es schon teils deutlich an den Zähnen. Man fühlt dann richtig, wie locker jeder Zahn wird. Das Essen ist anfangs natürlich auch eine Umstellung. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich aufgehört habe gewisse Sachen zu essen, es stellen sich allerdings von selbst so einige Sachen um. Da logischerweise sämtliches Essen in der Spange hängen bleibt, bin ich nirgendwo mehr hingegangen ohne Reinigungsutensilien. Hierbei hatte ich immer diese drei Teile dabei:


Ohne diese Reinigungs-Sticks* bin ich nirgendwo hin. Ich hatte auch immer 5 Stück Reserve im Geldbeutel. Vorallem mit der kleinen Bürste am einen Ende des Sticks konnte ich die Spange gut und sauber von den meisten groben Resten befreien. Ohne diese Teile unterwegs zu sein war ein No-go!

Für die härteren Kaliber und auch für die abendliche Reinigung habe ich diese Zahnseide-Sticks* verwendet. Die finde ich so gut dass ich sie auch jetzt noch, lange nach der Zahnspange, verwende.

Für die richtig harten Kaliber hatte ich auch immer eine Interdentalbürste* dabei. Diese habe ich allerdings nicht häufig gebraucht, daher kann ich sie auch höchstens für Notfälle empfehlen. Ich kam aber auch ohne gut klar.

Was gerade in der Anfangszeit auch mehr als unangenehm ist sind die Brackets direkt an der Innenseite der Lippen. Die können dort das Fleisch ordentlich aufscheuern. Für diese Fälle sollte euer Orthopäde euch Wachsstreifen mitgeben. Ich habe mir dann sogar noch dieses Zahnwachs* hier selbst gekauft, ihr solltet aber eigentlich immer bei eurem Kieferorthopäden mehr Wachs anfordern können. Das Wachs solltet ihr sicherheitshalber immer und überall mit mit dabeihaben. Wenn ihr unterwegs seid und euch die Lippen schmerzen kann euch das ganz schnell den Abend versauen.

Nach einem Monat war wieder Termin beim Kieferorthopäden angesagt. Bis dahin dachte ich, das ist ja alles ganz gut machbar. Nur dann kam mein persönlicher Stimmungskiller: Der Gaumenbogen. Dieses Teil macht das Leben nochmal eine schöne Ecke hässlicher. Die ersten Tage hat sich meine Zunge blutig gerieben daran, was soweit ging, dass ich schon Schwierigkeiten bekam ordentlich Luft zu bekommen. Nach diesen Tagen und einer abgehärteten Zunge fing ich langsam an mich daran zu gewöhnen. Ich glaube besonders schlimm war für mich, dass ich einfach nicht damit gerechnet hatte, dass nochmal eine Einschränkung im Mund verankert wird.

Das war es dann aber auch mit den bösen Überraschungen. Ab hier hieß es monatlich zum Kieferorthopäden für den Standardcheck und alle 3 Monate zum Chirurgen. Dieser prüft dann, wann die OP stattfinden kann. Zusätzlich bekam ich Rezepte für eine begleitende manuelle Therapie, bei der eine Physiotherapeutin wöchentlich die Umstellung meiner Kau- und Nackenmuskulatur begleitet und unterstützt hat. Kann ich nur wärmstens empfehlen, bittet euren Kiefermetzger ebenfalls um so ein Rezept!😊 Falls ihr in Nürnberg oder Umgebung wohnt findet ihr den Link zu meiner Physiotherapeutin Nancy Engelke hier! Ohne sie wäre das alles vermutlich deutlich schlechter verlaufen.

Circa ein Jahr nach dem Einsetzen der Spange später war es soweit. Der Chirurg hat grünes Licht gegeben und wir haben einen Termin im September 2018 festgelegt für die Operation. Circa zwei Monate vor der Operation kam dann auch der Gaumenbogen raus. Dieses Gefühl der Freiheit werde ich in meinem Leben nie wieder vergessen! 🤣


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